Auch im 21. Jahrhundert stellt Arbeit das zentrale Element der Vergesellschaftung dar. Noch immer ist Arbeit für die Persönlichkeit des Menschen von zentraler Bedeutung, zumal wenn man den Begriff Arbeit nicht ausschließlich auf Erwerbsarbeit verengt.

Neben der Funktion der bloßen Existenzsicherung ist aber gerade die Erwerbsarbeit in unserer Kultur die wichtigste Quelle vielfältiger Lebenserfahrungen und sozialer Identifikation.

Derzeit befinden wir uns in einer paradoxen Situation: Auf der einen Seite wird eine stetig steigende Anzahl von Menschen vom Erwerbssystem ausgeschlossen, auf der anderen Seite besteht für eine ebenfalls immer größer werdende Gruppe von Beschäftigten eine zunehmende Gefahr der Entgrenzung von Erwerbsarbeit.

Beide Entwicklungstendenzen haben negative Folgewirkungen in individueller, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht.

 

Da gesamtgesellschaftliche und individuelle Ebene über die Arbeit stark miteinander verknüpft sind, plädieren wir für eine gerechte Verteilung von Erwerbs- und außererwerblicher Arbeit. Erwerbsarbeit muss allen Beschäftigten – Männern wie Frauen – genügend Raum und Zeit für Muße und weitere Tätigkeiten lassen.